Menschwerdung
Hab grade nachgeschaut: Letzter Beitrag vor 20 Tagen. Das ist zu lang her!
Neue spannende Details aus meinem Leben:
Ich habe mir einen Fön gekauft, das erste Gerät mit englischem Stecker. Klingt jetzt vielleicht doof, aber das ist ein bedeutender Schritt für mich, es bedeutet nämlich, dass ich mich damit an dieses Land binde - es sei denn ich verwende einen Adapter. In Malaysia könnte ich den Fön auch verwenden, die haben auch so komische Stecker. Aber da bin ich ja jetzt grade nicht.
Ausserdem hab ich mich im Fitnessstudio angemeldet, mit Mindestvertragslaufzeit. Ein weiteres Indiz für meine Entschlossenheit, erstmal hierzubleiben.
Das eindeutigste Anzeichen ist allerdings die Tatsache, dass ich die Höllentour auf mich genommen habe, die nötig ist, um hier ein Bankkonto zu eröffnen. Wenn man einen Job hat und ein Einkommen nachweisen kann, ist das schonmal gut. Auch hilft es, wenn man mit einem offiziellen Lichtbildausweis die eigene Identität bestätigen kann. So weit so gut. Was die lustigen Engländer, in Ermangelung einer allgemeinen Meldepflicht, aber auch haben möchten, ist ein Adressnachweis ("evidence of address"). Der sieht im Allgemeinen so aus, dass man eine Rechnung, z.B. Strom- oder Gas-, gerne auch Telefon-, die an einen adressiert ist, mitbringt. Andere Briefe, z.B. von meiner Oma, gelten nicht. Es muss ja ein „offizielles“ Dokument sein... Da ich nun mal erst seit kurzem hier wohne, noch dazu in einer WG, wo der Vermieter alle Rechnungen bezahlt, hab ich sowas nicht. Es hat mich geschlagene 3 Wochen gekostet, bis ich eine Bank endlich soweit hatte, dass sie einen Kontoauszug meiner deutschen Bank, der an meine deutsche Adresse geschickt wurde, als Nachweis akzeptiert haben. Das Problem vorher war eigentlich hauptsächlich, dass ich zwar gearbeitet habe, mein Gehalt aber in Schecks ausgezahlt bekommen habe, die ich nur in MEIN Bankkonto einzahlen konnte. Ich hatte also eine Menge Papier in der Tasche, aber kein Geld. Blöd, vor allem wenn man umzieht und dem Vermieter Miete und Kaution zahlen soll... Seit gestern hab ich aber sogar eine Bankkarte, das heisst ich kann hier zu einem Loch in der Wand gehen (die Geldautomaten meiner Bank heissen tatsächlich „hole in the wall“), und Geld abheben, das ich selbst verdient habe! Wahnsinn, oder? Ja, wirklich.
Noch ein Anzeichen für einen längeren Aufenthalt: ich hab mir am Mittwoch bei Ikea mein Lieblingsmöbel zugelegt (habs grad auf der Website gesucht, leider nicht gefunden). Und jetzt geh ich heim und bau es auf!
Tip fürs Wochenende: Im Malaysia Kopi Tiam essen gehen. Mmmmh!
Neue spannende Details aus meinem Leben:
Ich habe mir einen Fön gekauft, das erste Gerät mit englischem Stecker. Klingt jetzt vielleicht doof, aber das ist ein bedeutender Schritt für mich, es bedeutet nämlich, dass ich mich damit an dieses Land binde - es sei denn ich verwende einen Adapter. In Malaysia könnte ich den Fön auch verwenden, die haben auch so komische Stecker. Aber da bin ich ja jetzt grade nicht.
Ausserdem hab ich mich im Fitnessstudio angemeldet, mit Mindestvertragslaufzeit. Ein weiteres Indiz für meine Entschlossenheit, erstmal hierzubleiben.
Das eindeutigste Anzeichen ist allerdings die Tatsache, dass ich die Höllentour auf mich genommen habe, die nötig ist, um hier ein Bankkonto zu eröffnen. Wenn man einen Job hat und ein Einkommen nachweisen kann, ist das schonmal gut. Auch hilft es, wenn man mit einem offiziellen Lichtbildausweis die eigene Identität bestätigen kann. So weit so gut. Was die lustigen Engländer, in Ermangelung einer allgemeinen Meldepflicht, aber auch haben möchten, ist ein Adressnachweis ("evidence of address"). Der sieht im Allgemeinen so aus, dass man eine Rechnung, z.B. Strom- oder Gas-, gerne auch Telefon-, die an einen adressiert ist, mitbringt. Andere Briefe, z.B. von meiner Oma, gelten nicht. Es muss ja ein „offizielles“ Dokument sein... Da ich nun mal erst seit kurzem hier wohne, noch dazu in einer WG, wo der Vermieter alle Rechnungen bezahlt, hab ich sowas nicht. Es hat mich geschlagene 3 Wochen gekostet, bis ich eine Bank endlich soweit hatte, dass sie einen Kontoauszug meiner deutschen Bank, der an meine deutsche Adresse geschickt wurde, als Nachweis akzeptiert haben. Das Problem vorher war eigentlich hauptsächlich, dass ich zwar gearbeitet habe, mein Gehalt aber in Schecks ausgezahlt bekommen habe, die ich nur in MEIN Bankkonto einzahlen konnte. Ich hatte also eine Menge Papier in der Tasche, aber kein Geld. Blöd, vor allem wenn man umzieht und dem Vermieter Miete und Kaution zahlen soll... Seit gestern hab ich aber sogar eine Bankkarte, das heisst ich kann hier zu einem Loch in der Wand gehen (die Geldautomaten meiner Bank heissen tatsächlich „hole in the wall“), und Geld abheben, das ich selbst verdient habe! Wahnsinn, oder? Ja, wirklich.
Noch ein Anzeichen für einen längeren Aufenthalt: ich hab mir am Mittwoch bei Ikea mein Lieblingsmöbel zugelegt (habs grad auf der Website gesucht, leider nicht gefunden). Und jetzt geh ich heim und bau es auf!
Tip fürs Wochenende: Im Malaysia Kopi Tiam essen gehen. Mmmmh!
kautschkartoffel - 10. Nov, 17:05
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
hirnklatsche - 9. Jan, 13:54
ist es in england eigentlich auch so, dass man nicht von einem bankinstitut auf das andere überweisen kann? meine miete muss ich immer mit scheck bezahlen, weil mein vermieter bei der AIB ist und ich bei der Bank of Ireland.
mein vater glaubt mir das übrigens immer noch nicht ("da hat dir irgendjemand quatsch erzählt." "mein vermieter, mein mitbewohner UND der bankmensch hinterm schalter?" "dann war's ein missverständnis.")
alte menschen haben manchmal probleme mit neuen informationen, und die irische wirtschaft funktioniert auch so.
so lang genug kartoffeln und schafe da sind.... und zicklein, die man aufeinanderschichten kann.
mein vater glaubt mir das übrigens immer noch nicht ("da hat dir irgendjemand quatsch erzählt." "mein vermieter, mein mitbewohner UND der bankmensch hinterm schalter?" "dann war's ein missverständnis.")
alte menschen haben manchmal probleme mit neuen informationen, und die irische wirtschaft funktioniert auch so.
so lang genug kartoffeln und schafe da sind.... und zicklein, die man aufeinanderschichten kann.
kautschkartoffel - 9. Jan, 21:04
Der Unterschied zwischen...
...englischen und irischen Banken scheint zu sein, daß sich die Konoteröffnung in englischen Banken zwar der Welt und der Logik verschließt, die Geldinstitute selbst sich solcherlei aber mitnichten vorwerfen lassen können: Mein Vermieter ist bei NatWest und ich bei Barclays, und nachdem ich noch hier wohne, gehe ich davon aus, daß das mit den Überweisungen auch immer klappt (Achtung! Neidpotential! Ich überweise meine Miete sogar mit einem Dauerauftrag!!!).
Außerdem gibt es hier Online-Banking ohne TANs, was sehr angenehm ist... Was es leider nicht gibt, ist gutes Brot oder auch einfach schlechtes Brot, das nicht sofort schimmelt. Aber wenn es schon nicht das Bankwesen war, muß es ja einen anderen Grund geben, wieso das Britische Empire zugrundegegangen ist.
Außerdem gibt es hier Online-Banking ohne TANs, was sehr angenehm ist... Was es leider nicht gibt, ist gutes Brot oder auch einfach schlechtes Brot, das nicht sofort schimmelt. Aber wenn es schon nicht das Bankwesen war, muß es ja einen anderen Grund geben, wieso das Britische Empire zugrundegegangen ist.
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