Mittwoch, 18. Oktober 2006

Wohnraum

Mir gehts hier soweit ganz gut, mein toller Telemarketingjob ist ziemlich unspektakulaer, weil die Schweizer, die ich so anrufe, grad alle im Urlaub sind. Ausserdem ist Telemarketing an sich unspektakulaer. Ich kann es kaum fassen, ein paar meiner Kollegen machen das schon ueber ein Jahr!!! Das gute ist, dass am gleichen Tag wie ich auch eine Belgierin angefangen hat, C, die in einer WG mit unter anderem einem Suedafrikaner (stimmt nicht, eigentlich ist er Brite, in London geboren und nur in Suedafrika aufgewachsen) wohnt, der sehr nett ist und auch sehr klug (hab mich schon lang nicht mehr mir Leuten, die ich erst so kurz kenne, so gut unterhalten). Der nette junge Mann, nennen wir in J(-M, kein Scherz) hat zwei nette Freunde, M und R, ihres Zeichens Australier, die in einem House Share wohnen (alle in Ealing, auch C und J). Kurzum: Mit den Leuten kann man sehr gut Zeit verbringen, was ich die vergangenen 2 Wochenenden getan habe und dieses Wochenende wieder tun werde.

Praktischerweise haben die beiden Aussies in ihrem Haus ein leeres Zimmer, weil der Mitbewohner grad auf Reisen ist, da kann ich dann immer uebernachten. Camden ist eben doch ein Stueck weit weg von Ealing. Sind uebrigens keine Backpacker sondern alles Menschen von 27-35, die hier arbeiten und schon ne Weile hier sind. Was ich irgendwie wichtig finde, sonst landet man wieder in dieser Erasmussache, das taugt mir nicht so.

Mit dem grossen Bruder laeuft es erwartungsgemaess mal so mal so, seit ich aber an den Wochenenden immer unterwegs bin und wir uns nicht staendig sehen, eher so. Wird trotzdem Zeit, dass ich ein Zimmer finde. Ist nur alles so teuer, und ausserdem bin ich ja nicht die einzige, die sucht... Arbeiten tu ich uebrigens in Uxbridge, das ist ganz in der Naehe, wo ich beim Schueleraustausch war. Nur leider gar nicht in der Naehe von Camden, ich bin jeden Morgen 1,5 Stunden unterwegs. Und irgendwie bin ich jetzt am Ueberlegen, ob ich meine Zimmersuche nicht ein bisschen nach Westen ausdehnen sollte. Weg vom Bruder, hin zur Arbeit. Der Bruder argumentiert allerdings voellig richtig, dass ich da ja nicht ewig arbeiten werde und mir deshalb lieber was in Citynaehe suchen sollte. Aber weiter westlich kann ja auch Citynaehe sein. Und wenn wir uns sehen wollen, dann schaffen wir das auch so. Ist ja nicht so, dass wir uns jeden Abend zum Abendessen treffen muessen. Oder zum Fruehstueck.

Es gibt auch immer mal wieder kuriose Zimmer, ich hab neulich ein Zimmer angeschaut, das hier gleich um die Ecke ist, da hat mir eine alte Inderin die Tuer aufgemacht und wollte mir das Kinderzimmer ihrer Tochter, die jetzt studiert, anbieten. Neben dem Kinderzimmer der Kinder, die noch dort wohnen. Nein danke, ich hab hier schon Familienanschluss. Ein anderes Zimmer war ein Drecksloch in einer Studentenbude (sorry, anders kann man es nicht sagen). Klein, kaputte Moebel, in der Kueche hat alles geklebt, sogar vom Anschauen, der Backofen wurde sicher seit 7 Jahren nicht mehr aufgemacht und noch viel laenger nicht mehr gereinigt. Der Kuechenfussboden war wohl mal weisser PVC, jetzt wellt er sich in 3 verschiedenen Gelbschattierungen. Es war nicht auszumachen, ob es sich um Verfaerbungen handelt, oder ob es sich um die Ursache fuer die Klebrigkeit der Kueche handelte. Hab ich das angeschimmelte Bad und den ehemals roten Teppich erwaehnt? Naja, auch nichts. Wie gesagt, Erasmus muss nicht mehr sein.

Ich hab mir heute Abend grade noch ein Zimmer angeschaut, mal schaun, obs klappt. Das waere in Finsbury, also nochmal ne Ecke noerdlicher als hier (vielleicht schau ich doch mal in Acton oder Kilburn oder so). War recht lustig, das sind 3 Leute, die jemanden suchen, 2 Maedels und ein Kerl, und sie ziehen in die Wohnung auch erst Ende Oktober ein. Sie haben also heute um 8 alle Interessenten, die sie interessant fanden, zu der Wohnung bestellt. Als ich um viertel vor 8 ankam, war ich die einzige, die 3 Leut waren noch gar nicht da. Langsam aber sicher sind immer mehr eingetrudelt, bis wir dann zu dreizehnt da standen und es irgendwie nicht fassen konnten. Dann kamen auch die 3, haben sich erstmal vorgestellt, die ersten sind schon wieder gegangen, bis irgendwann auch die momentane Bewohnerin kam, mit dem Hausschluessel. Die muss der Schlag getroffen haben, als wir dann alle in ihre Wohnung gestroemt sind. Jedenfalls sind die Leute nett und das Zimmer recht schoen, hoffentlich klappts.

Heute Abend verpasse ich uebrigens ein Orson-Konzert hier in der Naehe, weil ich lieber das Zimmer angeschaut hab. Wehe das wird nichts!

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